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Nahwärme und ihre positiven Auswirkungen

Neben vielen anderen Projekten ist die Realisierung der Nahwärme in Ellern derzeit die Herausforderung für die Gemeinde, die Bürger der Gemeinde und auch für die Verbandsgemeindewerke. Nach den aktuellen Planungen können wir ab Sommer 2018 die umweltfreundliche und zukunftweisende Wärmequelle nutzen. Das hat unmittelbare und mittelbare positive Auswirkungen auf alle Einwohner von Ellern und stellt einen im Verhältnis sehr beachtlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele in Deutschland dar. Mit dem Anschluss an das Nahwärmenetz werden über 100 Ölheizungen in Ellern stillgelegt. Dadurch werden etwa 362.000 Liter/Jahr Öl eingespart, was eine Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes durch Verbrennung fossiler Stoffe von 1.121 t pro Jahr bedeutet, das ist eine Einsparung von 87%. Zum Vergleich: Das unlängst prämierte Projekt der Nachbargemeinde Schnorbach zur Energieeinsparung erbringt eine jährliche Kohlendioxidverringerung von ca. 87 t.
Im Zuge des Ausbaus der Nahwärme werden wir weitere dringende Modernisierungsmaßnahmen kostengünstig umsetzen. So wird z.B. die Straßenbeleuchtung in weiten Teilen der Gemeinde modernisiert und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Dies führt zu einer Verringerung des Stromverbrauchs um bis zu 75 %, von 34.900 kWhel/a auf 8.800 kWhel/a (26.000 kWh pro Jahr). Somit lassen sich auch entsprechende CO2-Einspareffekte erzielen, die rechnerisch mögliche CO2-Einsparung liegt zwischen 70 und 75 %.
Ein modernes Glasfasernetz wird installiert, was die Möglichkeiten des schnellen Internets in Ellern enorm verbessert und einen erheblichen Standortvorteil für unseren Ort darstellt.
Zudem wurden im Zuge der Nahwärmebaumaßnahmen über weite Strecken Bürgersteige neu gepflastert.
Obwohl diese Infrastrukturmaßnahmen günstig durchgeführt werden, haben oder werden sie natürlich Kosten verursachen. So wird die Erneuerung der Straßenbeleuchtung mit ca. 240.000 € zu Buche schlagen. Nach dem rheinland-pfälzischen Abgaberecht und der Satzung über Ausbaubeiträge der Gemeinde müssten diese Kosten zwingend überwiegend auf die Anlieger als Straßenausbaubeiträge umgelegt wer-den. Aufgrund der guten Einnahmesituation waren sich in Vorgesprächen alle Beteiligten (Ortsbürgermeister, Beigeordnete und Gemeinderat) einig, dass man einen Weg finden muss, auf die Erhebung solcher Ausbaubeiträge zu verzichten. Nach einer rechtlichen Würdigung des Innenministeriums und Absprachen mit der VG-Verwaltung ist eine Alternative aufgetan worden, von der Pflicht zur Erhebung der Beiträge abzusehen.

Die günstige finanzielle Situation resultiert im Wesentlichen aus den Pachteinnahmen für die 4 Windkraftanlagen, die auf Ellerner Gemarkung errichtet wurden. Sie bringen der Gemeinde nicht nur Geld, sondern tragen auch erheblich zur Verringerung des Kohlendioxidausstoßes bei. Die im „Ellerner Wald“ stehenden Anlagen produzieren im Jahr etwa 44.000.000 kWh Strom. Die gleiche Menge mit herkömmlichen Kohlekraftwerken herzustellen würde einen Kohlendioxidausstoß je nach Anlage von etwa 44.000 Tonnen pro Jahr bedeuten. Der in Ellern hergestellte Strom reicht aus, um ca. 11.000 Vierpersonen-Haushalte mit Strom zu versorgen. Zusammen mit weiteren Maßnahmen, wie z.B. dem Bau von Photovoltaikanlagen auf dazu geeigneten gemeindeeigenen Liegenschaften (derzeit nur das Feuerwehrhaus) und der Bereitstellung von 2 Ladestationen für Elektroautos zeigt dies, dass die Gemeinde mit ihrem Klimakonzept bestens aufgestellt ist und ihre Hausaufgaben auf diesem Gebiet gemacht hat.

ORTSGEMEINDE ELLERN
Orts­bürg­er­meis­ter Fried­helm Däm­gen
Brühlweg 6a
55497 Ellern/Hunsrück

Tele­fon: 06764 7406097
E-Mail: ellern_at_sim-rhb.de