Dorferneuerungskonzept 1988
Die Ortsgemeinde Ellern hat im Jahre 1988 ein Dorferneuerungskonzept zur Entwicklung des Dorfes aufgestellt. Das Konzept stellte mittel- bis langfristige Zielaussagen der Dorferneuerung und Dorfentwicklung dar. Insbesondere im Bereich der Bauentwicklung bestehender und neuer Gebäude wurden Planungsansätze entwickelt und ein Maßnahmenkatalog für öffentliche Gestaltungsschwerpunkte aufgestellt. Den privaten Bauherrn wurden Vorschläge zur ortsgerechten Ausbildung der Gebäude an Hand gegeben, um das typische Erscheinungsbild von Ellern zu erhalten und regionaltypisch zu entwickeln. Folgende weitere Überlegungen beinhaltete das Dorfentwicklungskonzept:
- Entgegenwirken von unpersönlichen, städtischen Wohn- und Lebensformen,
- Erhaltung von Altbewährtem bei zeitgemäßer Anpassung,
- Bewahrung der ländlichen Kultur,
- Erhaltung der ortstypischen Bausubstanz,
- Verbesserung von Wohnverhältnissen und Umweltqualität,
- Regelung des Verkehrs,
- Erhaltung und Verbesserung der Dorfökologie,
- Erhaltung und Vermehrung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum,
- Erhaltung dorftypischer sozialer Beziehungen.
Die mit den Bürgern entwickelten öffentlichen Maßnahmen zur Dorferneuerung wurden sukzessive umgesetzt und im Laufe der Jahre aktuellen Erfordernissen angepasst.
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzepts 2014
Die Fortschreibung des Dorfentwicklungskonzeptes aus dem Jahr 2014 baut auf der vorliegenden Dorferneuerungskonzeption auf und versucht auf der Grundlage aktueller Erfordernisse und Gegebenheiten neue zukunftsorientierte Impulse zu setzen.
Durch die Fortschreibung der Dorferneuerung soll eine nachhaltige und zukunftsbeständige Entwicklung des Dorfes unterstützt und das Dorf als eigenständiger Wohn-, Arbeits-, Sozial- und Kulturraum erhalten und weiterentwickelt werden Die Erhaltung bzw. Stärkung der Funktionsvielfalt der Dörfer in ökonomischer, ökologischer, sozialer und kultureller Hinsicht ist ein Hauptanliegen der Fortschreibung. Zu den übergeordneten Aufgabenschwerpunkten der Dorferneuerung zählen daher insbesondere strukturverbessernde Maßnahmen, die vor allem auch zur Stabilisierung bzw. Stärkung der Ortskerne beitragen.
Zielsetzung
Die nachfolgenden allgemeinen Ziele und Inhalte der weiteren Dorfentwicklung von Ellern bauen auf den übergeordneten Aufgabenschwerpunkten des Landes Rheinland-Pfalz auf sowie der vorhandenen Dorferneuerungskonzeption, der im Jahr 2006 durchgeführten Dorfmoderation, den Ergebnissen der aktuellen Analyse, den Anregungen aus dem Ortsgemeinderat und den von den BürgerInnen vorgebrachten Potenzialen und Defiziten. Bei der Lösung der gestalterischen, funktionalen und sozial-integrativen Probleme werden dabei folgende übergeordnete Zielsetzungen zu Grunde gelegt:
- weitere Aufwertung und Pflege eines authentischen Ortsbildes, Sichtbarmachen der historischen Bezüge, Förderung des Geschichtsbewusstseins und der Baukultur,
- Weiterentwicklung einer umwelt- und dorfgerechten Siedlungs-, Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur,
- Förderung der Naherholung aufbauend auf die vorhandenen Potenziale,
- Verknüpfung der strukturellen Entwicklung der Ortsgemeinde mit übergeordneten Zielen im Bereich Naherholung, Versorgung und Kultur,
- Aufzeigen von Nutzungsmöglichkeiten regenerativer Energiequellen und ihre Umsetzung in privater und öffentlicher Hand.
Aus diesen Zielsetzungen der Dorfentwicklung lassen sich grundlegende Handlungsfelder und Konzeptansätze für die weitere Entwicklung von Ellern ablesen:
- Verknüpfung der innerörtlichen Wege mit den überörtlichen Naherholungsnetzen und die damit verbundene Errichtung von Leitsystemen und Informationseinrichtungen,
- Ausbau der Infrastruktur für Freizeitaktivitäten und sportorientierte Naherholung, Entwicklung von „Feierabendwegen“ und „Rundwegen“,
- Ausbau und Gestaltung von generationsübergreifenden Spiel-, Kommunikations- und Aufenthaltsbereichen in der Ortslage,
- punktuelle Verkehrsberuhigungsmaßnahmen,
- Ausbau der Versorgung des Dorfes mit regenerativen Energien,
- Erhalt der charakteristischen Bausubstanz und des Ortsbildes,
- Stärkung der Innenentwicklung durch Mobilisierung innerörtlicher Bauflächen und Reaktivierung von Leerständen,
- Umnutzung historischer Bausubstanz (Gastronomie, Versorgung, Dienstleistung) und Entwicklung seniorengerechter Wohnformen,
- Ergreifen von Maßnahmen zur Minderung des Lärms,
- Erhalt des Ellerner Soonwaldwassers für die örtliche Wasserversorgung.
Die oben in kurzen Worten beschriebenen Dorferneuerungskonzepte aus den Jahren 1988 und 2014 können beim Ortsbürgermeister eingesehen werden.